Bildungsstipendium der START-Stiftung und der Dieter Schwarz Stiftung beginnt
Die ersten zwanzig Jugendlichen aus Baden-Württemberg für Bildungsstipendium der START-Stiftung und der Dieter Schwarz Stiftung ausgewählt
Mit einem dreijährigen Bildungs- und Engagementprogramm fördern die START-Stiftung und die Dieter Schwarz Stiftung erstmals herausragende Schülerinnen und Schüler mit Migrationserfahrung in Baden-Württemberg.
Am Ende steht ein eigenes gemeinnütziges Projekt, das die Stipendiatinnen und Stipendiaten der START-Stiftung selbst geplant, entwickelt und umgesetzt haben. Bis es so weit ist, erwartet die bundesweit insgesamt 183 Stipendiatinnen und Stipendiaten des neuen Jahrgangs ein intensives Bildungs- und Engagementprogramm. Workshops, Akademien, Ausflüge, erlebnispädagogische Angebote und ein digitaler Campus begleiten die Jugendlichen auf ihrem Bildungsweg. Zusätzlich erhalten sie jährlich 1.000 Euro Bildungsgeld. Das Ziel: Schülerinnen und Schüler mit Migrationserfahrung auf ihrem Weg zu stärken und zu ermutigen, sich für die Gesellschaft und Demokratie zu engagieren.
Aufnahmekriterien: Das Wohin zählt mehr als das Woher
Voraussetzung für die Aufnahme in des Programm ist eine eigene Migrationserfahrung oder die eines Elternteils. Zudem müssen die Bewerberinnen und Bewerber mindestens 14 Jahre alt sein, die 8. Klasse beendet und noch drei Jahre Schule vor sich haben – Schulform und angestrebter Abschluss spielen keine Rolle. Neben diesen formalen Bedingungen ist vor allem der Wille entscheidend, etwas in der Gesellschaft zu bewegen. Dass sie diesen Willen besitzen, davon konnten die Jugendlichen die Jury in einem anspruchsvollen, zweistufigen Auswahlprozess überzeugen. Insgesamt hatten sich bundesweit 1.061 Jugendliche auf das Stipendium beworben. In Baden-Württemberg konnten sich aus knapp 100 Bewerbungen zehn Mädchen und zehn Jungen durchsetzen. Ihre familiären Wurzeln reichen von der Türkei über Syrien bis nach Mosambik. Was sie eint, sind ihre Neugier, Beharrlichkeit und große Gestaltungslust. Die 17-jährige Shahed Zaeter aus Syrien lebt seit 2016 in Deutschland und wohnt in Reichenbach. Die Neu-Stipendiatin sagt: „Ich freue mich, auf Jugendliche zu treffen, die sich für die Gesellschaft und ein gerechtes Land einsetzen wollen. Vom START-Stipendium erhoffe ich, dass sich viele Türen im Bildungsbereich für mich öffnen, die mir vorher nicht bekannt waren.”
Zusammenarbeit zwischen START-Stiftung, der Dieter Schwarz Stiftung und der Akademie für Innovative Bildung und Management Heilbronn-Franken gGmbH
Während das START-Stipendium bereits in anderen Bundesländern seit vielen Jahren etabliert ist, hatten Schülerinnen und Schüler aus Baden-Württemberg dank der Förderung der Dieter Schwarz Stiftung in diesem Jahr erstmals die Möglichkeit sich auf das Bildungs- und Engagementprogramm zu bewerben. Die Auswahl der Stipendiatinnen und Stipendiaten trafen die START-Stiftung und die aim am Ende der Bewerbungsgespräche gemeinsam. Corona-bedingt fanden die Gespräche telefonisch statt.
„Mit dem START-Stipendium möchten wir als Dieter Schwarz Stiftung Schülerinnen und Schüler fördern, die bereits früh soziale Verantwortung übernehmen und zeigen, dass sie sich aktiv und nachhaltig in die Gesellschaft einbringen”, erklärt Silke Lohmiller, Geschäftsführerin der Dieter Schwarz Stiftung. „Denn auch in Heilbronn haben immer mehr Schülerinnen und Schüler eigene Migrationserfahrungen gesammelt. Wir möchten sie mit den Angeboten im Stipendienprogramm unterstützen, sich bundesweit zu vernetzen und das Engagement der Stipendiatinnen und Stipendiaten ausbauen”, erläutert Lohmiller weiter.
„Corona-Jahrgang” darf sich auf weiteres Stipendienjahr freuen
Mit den neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten befinden sich bundesweit aktuell 495 Jugendliche in der Förderung. Weitere 165 dürfen sich auf die Verlängerung ihres Stipendiums freuen. „Corona hat die Jugendlichen schon in so vielerlei Hinsicht beeinträchtigt. Das Stipendium für den Abschlussjahrgang um ein Jahr zu verlängern, ist das wenigste, was wir tun können”, begründet Michael Okrob, Geschäftsführer der START-Stiftung, diese Entscheidung. Seit Beginn des START-Stipendiums im Jahr 2002 haben über 3.000 Jugendliche mit Migrationserfahrung am Programm teilgenommen. „Die Lebensläufe unserer Alumni zeigen, dass unser Programm wirkt: Auch nach Ende des Stipendiums übernehmen viele Verantwortung, setzen sich für die junge Generation ein und gestalten unsere Gesellschaft aktiv mit”, so Okrob. „Sie sind der beste Beweis dafür, dass Migrationserfahrung ein großer Schatz für unsere Demokratie ist.”