Deutschlands größtes Science Center eröffnet – Die neue experimenta als einzigartige Wissens- und Erlebniswelt
Wissenschaft und Technik neu erleben
Mit rund 25.000 Quadratmeter Fläche wurde die neue experimenta am 31. März 2019 eröffnet und ist mit ihrer einzigartigen Wissens- und Erlebniswelt nun das größte Science Center in Deutschland. Ein spektakulärer Neubau – konzipiert als Raumspirale – ergänzt das bisherige Domizil im historischen Hagenbucher Speicher, der ebenfalls komplett erneuert wurde. Durch die ungewöhnliche Konzeption mit den drei Bereichen Entdeckerwelten, Erlebniswelten und Forscherwelten ist die experimenta ein einzigartiger Ort, um Wissen zu erleben. Sie steht in besonderer Weise für Experimentierfreude, für Wissenslust und für Innovation. „Mit der Vielfalt unserer Angebote und dem hohen Innovationsgrad möchten wir Maßstäbe setzen. Wir vermitteln interaktiv Wissenschaft und Technik und ermöglichen dabei besondere Zugänge und eindrückliche Erlebnisse“, erklärt Geschäftsführer Dr. Wolfgang Hansch. „Aber nicht nur das: Jeder Besucher erfährt auch etwas über sich selbst und wird angeregt, Veränderungen positiv mit Neugierde und humanistischen Wertvorstellungen anzunehmen.“
Modernes Ausstellungskonzept
Im futuristischen Neubau ist der Ausstellungsbereich Entdeckerwelten mit den vier Themen "StoffWechsel", "KopfSachen", "WeltBlick" und "ForscherLand" beheimatet. Hier werden zum einen die kleinen und alltäglichen Dinge betrachtet, in denen oft Großes steckt. Zum anderen erhalten Besucher einen konkreten Einblick in aktuelle Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung. Im Bereich "StoffWechsel" etwa geht es um die Natur der Materialien und Elemente, die die Menschen umgeben – von der Jeans, die auf der Haut ein bisschen kratzt, bis hin zum Wassertropfen, in dem sich winzige Mikroorganismen tummeln. Was passiert zum Beispiel mit der Karosserie, wenn ein Auto gegen ein Hindernis prallt? Diese Ausstellungsebene zeigt, was hinter den Dingen steckt und macht Unsichtbares sichtbar.
"KopfSachen" verdeutlicht, wie Menschen ihre Umwelt wahrnehmen. Spielerisch erleben Besucher in einem Hindernisparcours, wie schwer manche Bewegung auszuführen ist, wenn beispielsweise Riesenschuhe getragen werden oder eine Spezialbrille einen Alkoholrausch simuliert. Auch Schmecken, Hören, Fühlen oder Riechen sind gefragt – und das Gleichgewicht: Im Gleitschirm überfliegen die Gäste beispielsweise Inseln, Berge und Städte. Und wenn sie entspannt sind, können sie mit ihren Gehirnströmen den Licht-Baum zum Leuchten bringen.
In der Etage "WeltBlick" werden die Besucher selbst zu Erforschern. Sie können ihre Wahrnehmung testen, durch Mikrowelten wandern oder Live-Satellitendaten unserer Erde untersuchen. Sie beobachten, analysieren, führen Versuche durch – oder lernen, wie sich Wissenschaftler unter anderem die Natur zum Vorbild nehmen, wenn sie Neues entwickeln.
Im analogen "ForscherLand", das für Kinder bis zehn Jahren konzipiert ist, dreht sich schließlich vieles ums Wasser. Das eigene Segelboot bauen, die Funktion einer Schleuse kennenlernen, ein Wasserkraftwerk betreiben – das macht Spaß und schlau zugleich. Neben der großen Wasserlandschaft warten in diesem Ausstellungsbereich viele weitere Stationen darauf, entdeckt zu werden: Zeitlupenversuche, winzige Welten, ein Staubsauger-Aufzug, Mikroskope und Lupen – das "ForscherLand" ist ein einzigartiger Abenteuerspielplatz, auf dem experimentiert, getüftelt und gestaltet wird.
Einmalig für ein Science Center ist die Talentsuche. An 24 ausgewählten Stationen in der Ausstellung können Besucher mehr über sich selbst erfahren und ihre Fähigkeiten entdecken. Sie erhalten eine wissenschaftlich fundierte Rückmeldung über ihre persönlichen Stärken und begeben sich auf eine besondere Talentreise. Dieses Angebot der experimenta richtet sich insbesondere – aber nicht nur – an Jugendliche und junge Erwachsene, die sich mit ihrer beruflichen Zukunft beschäftigen.
Digitalisierung in neuer Dimension
Mit einem speziellen Besucherarmband ermöglicht die experimenta ein ganz besonderes Erleben der Ausstellungswelten, denn damit kann ein sogenannter „digitaler Rucksack“ erstellt werden. Mithilfe dieses virtuellen Begleiters wählen die Besucher ihre Touren nach persönlichen Vorlieben und Interessen. An den einzelnen Stationen lassen sich Ergebnisse abspeichern und der Verlauf des Besuches aufzeichnen. Und dabei werden auch eigene digitale Produkte geschaffen: ob Foto, Video oder Text – alles kann im digitalen Rucksack abgespeichert und in einem persönlichen Account abgelegt werden. So lassen sich Erlebnisse und Ergebnisse noch einmal bequem von zu Hause über das Internet abrufen.
Die Besucherströme im Neubau werden mithilfe eines Infrarotkamerasystems gesteuert. Ist eine Etage im Gebäude schon gut besucht, können die experimenta Mitarbeiter die Gäste steuern und im Gebäude verteilen. In allen Bereichen inklusive dem Parkhaus gibt es ein Besucher-WLAN. Und damit keine Show mehr verpasst wird und die Wartezeit an der Kasse entfällt, können Eintrittskarten für die Vorführungen im Science Dome und den Ausstellungsbereich im Vorfeld des Besuchs online unter https://shop.experimenta.science gebucht werden.
Bei aller Digitalisierung spielt die persönliche Betreuung in der experimenta eine große Rolle. Damit sich kein Besucher in der Vielfalt der Angebote verliert, hat die experimenta eine große Schar an Besucherbetreuern qualifiziert, die den Besuchern mit Rat und Tat beiseite stehen.
Einzigartige Kombination aus Planetarium und Theater
In den Erlebniswelten bieten atemberaubende Laser- und Experimentalshows, Wissenschaftstheater, spannende Vorträge und vieles mehr einzigartige Erlebnisse unter der großen Kuppel des Science Dome und runden das vielfältige Angebot der neuen experimenta in besonderer Weise ab.
Von außen eine elegante Kuppel, die sich in den Neubau schmiegt, von innen ein Hightech-Erlebnisraum der Extraklasse: Der Science Dome lädt Besucherinnen und Besucher jeden Alters ein, in fremde Welten einzutauchen – ohne visuelle Grenzen. Mitreißende Geschichten bringen wissenschaftliche Phänomene nahe und wecken die Entdeckerlust. Die hochwertige multimediale und theatertechnische Ausstattung des Science Dome schafft eine Atmosphäre, die selbst in der heutigen medial geprägten Welt ihresgleichen sucht – mit Wind- und Nebelmaschinen, Wasservorhang, modernster Lasertechnologie und einem innovativen Sterneprojektor sowie einem 700 Quadratmeter großen bespielbaren Kuppelscreen. Einzigartig ist auch das bewegliche Auditorium: Dreht sich der Zuschauerraum um 180 Grad, finden sich die Besucherinnen und Besucher unter einer hochmodernen Sternenkuppel oder vor der Theaterbühne wieder.
Als Weltraumstation der besonderen Art ermöglicht die Sternwarte virtuelle Reisen ins Universum. Mit einem Spezialteleskop können Besucher sich die Oberfläche der Sonne ansehen, entdecken, welche Jahreszeit gerade am Marsnordpol herrscht, wie windig es auf dem Jupiter ist oder aus wie viel hundert Milliarden Sternen unsere Milchstraße besteht. Mit Sternwarte und Science Dome gibt es zwei Hightech-Kuppeln, mit denen Gäste durch Zeit und Raum reisen können. Abgerundet werden die Erlebniswelten vom Experimentaltheater für Kinder bis zehn Jahren. Themen aus Wissenschaft und Technik werden dort in eigens entwickelten Showformaten unterhaltsam und anschaulich vermittelt.
Raum für Experimente
Völlig neu präsentiert sich die experimenta auch im Hagenbucher Speicher, der mit dem Neubau über einen unterirdischen Tunnel verbunden und Heimat der Forscherwelten ist. Acht hochwertig ausgestattete Labore, eine Experimentierküche, das Schülerforschungszentrum Nord-Württemberg und ein Maker Space bieten auf über 2.500 Quadratmetern vielfältige Möglichkeiten. Schulklassen und Kindergartengruppen können aus über 50 naturwissenschaftlichen und technischen Kursangeboten wählen – sie wurden eigens für verschiedene Altersgruppen von Pädagogen entwickelt. Kleine Forscherinnen und Forscher zwischen vier und sechs Jahren nehmen beispielsweise Pflanzenteile wie Wurzel oder Blütenstempel genau unter die Lupe. Grundschüler entdecken eine Vielzahl naturwissenschaftlicher Phänomene: Sie verfolgen den Weg des Lichts, lernen, wie Wind- und Wasserkraft in Energie verwandelt werden oder gehen gemeinsam mit Archimedes auf Tauchstation.
Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I programmieren Roboter oder bauen Solarmobile. Experimentieren wie die Profis heißt es in den Kursen für die Sekundarstufe II: Hier lernen die Schüler unter anderem chemische und molekularbiologische Verfahren kennen. Sie lösen einen Kriminalfall mithilfe des genetischen Fingerabdrucks, stellen Nanopartikel her und erproben moderne Analysemethoden.
In der Experimentierküche „Carl Heinrich Knorr“ erfahren die Gäste, wie mithilfe von naturwissenschaftlichem Know-how im 21. Jahrhundert Lebensmittel kreiert werden. Und das Schülerforschungszentrum Nord-Württemberg bietet mit seinem Laborangebot und seiner hochwertigen technischen Ausstattung vielfältige Möglichkeiten, um junge Forscherinnen und Forscher bei ihren ersten wissenschaftlichen Arbeiten zu betreuen. Einige davon werden dann sicherlich auch auf nationalen und internationalen Wettbewerben vorgestellt, wie zum Beispiel bei „Jugend forscht“, dessen Bundeswettbewerb 2021 in der experimenta stattfinden wird.
Im Maker Space wird vor allem jungen innovativen Machern zwischen 14 und 25 Jahren eine spannende Plattform geboten, um zu gestalten, zu entwickeln und zu diskutieren. Sie können hier mit CNC-Fräse, Lasercutter und 3D-Druckern Bauteile produzieren, Mikrocontroller programmieren oder Funktionstextilien herstellen.
Das Forum als Ort des spannenden Dialogs rundet das Angebot im Erdgeschoss ab. Hier können sich Besucher über Aktuelles aus Wissenschaft und Forschung informieren sowie eigene Ideen für die Zukunft entwickeln.
Schwimmende Dependance
Teil des neuen Science Centers ist auch das Wissenschaftsschiff MS experimenta. Während der spektakuläre Neubau fertiggestellt und das bisherige Gebäude komplett umgebaut wurde, diente das 105 Meter lange Schiff als Ausweichquartier, in Zukunft bietet es als schwimmende Dependance auf über 500 Quadratmetern viele attraktive Angebote. In zwei großen Laborräumen werden Schulkurse für den Primar- und Sekundarbereich angeboten. Darüber hinaus gibt es Flächen für zusätzliche offene Workshops und Aktionen, die auch ohne Voranmeldung besucht werden können. Spezielle Laborkurse stehen exklusiv Schulklassen offen. Ab April 2019 wird die MS experimenta im Bereich der Bundesgartenschau auf dem Neckar liegen und die Besucherinnen und Besucher mit einem auf die Themen der Gartenschau abgestimmten Programm überraschen. Ab 2020 schließlich nimmt das Schiff Fahrt auf: Es wird bundesweit in großen Städten vor Anker gehen und Laborkurse anbieten sowie Ausschnitte aus dem vielfältigen Programm der experimenta präsentieren.
Flexibilität dank modularem Ticketsystem
Die experimenta ist Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr geöffnet und steht den Besuchern am Wochenende und feiertags von 10 bis 18 Uhr offen. Flexibilität bietet das modulare Ticketsystem, das viele Kombinationsmöglichkeiten offeriert. So können die Ausstellung, die Sonderausstellungsfläche und der Eintritt in den Science Dome jeweils separat gebucht oder als Gesamtticket erworben werden. Kinder von drei bis 18 Jahren sowie sonstige Ermäßigte bezahlen für das Gesamtticket 7 Euro, Erwachsene 14 Euro und Familien 34 Euro. Besonders attraktiv ist das Jahresticket, das 25 Euro (Kinder und Ermäßigte), 49 Euro (Erwachsene) und 123 Euro für Familien kostet. Während der Bundesgartenschau in Heilbronn gibt es zudem ein spezielles Angebot für BUGA-Besucher. Für vier Euro können sie ein speziell konzipiertes Programm im Science Dome bestaunen sowie die Sonderausstellung „Wildnis Eiche“ und bei gutem Wetter die Dachterrasse besuchen. Von dort genießt man einen Rundumblick auf das gesamte BUGA-Gelände und die Stadt Heilbronn und ihre Weinberge.