Stiftung Kinderland verleiht Lehrerpreis 2023: 75.000 Euro für mehr Nachhaltigkeit an Schulen

  • Auszeichnung für Lehrkräfte aus Bad Boll, Biberach und Kraichtal

  • Staatssekretär Volker Schebesta MdL: „Schülerinnen und Schüler brauchen das notwendige Wissen sowie Zukunfts- und Nachhaltigkeitskompetenzen, um sich für eine nachhaltige Zukunft in unserer Gesellschaft aktiv einbringen zu können.“

  • Preisgeld in Höhe von jeweils 25.000 Euro kommt den Schulen im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung zugute

Der Lehrerpreis der Stiftung Kinderland würdigt 2023 zum fünften Mal herausragende Leistungen und besonderes Engagement im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Drei Lehrerinnen und ein Lehrer aus Baden-Württemberg wurden ausgewählt und an diesem Donnerstag, 29. Juni 2023, für ihr vorbildliches Engagement auf dem Bildungscampus der Dieter Schwarz Stiftung in Heilbronn ausgezeichnet. Die Preisträgerinnen und Preisträger sind Elisabeth Schies und das gesamte Lehrerteam der Freien Grundschule Kraichtal, Lukas Loch vom Institut Eckwälden, einem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) in Bad Boll, sowie Lisa Heinkele und Melanie Higel vom Pestalozzi-Gymnasium Biberach. Der Lehrerpreis der Stiftung Kinderland wird in Kooperation mit der Dieter Schwarz Stiftung und dem Science Center experimenta verliehen. Für die Weiterentwicklung ihrer Arbeit im BNE-Bereich erhalten sie ein Preisgeld von jeweils 25.000 Euro pro Schule. Die experimenta, Deutschlands größtes Science Center, lädt alle Preisträgerinnen und Preisträger zudem ein, die naturwissenschaftliche Wissens- und Erlebniswelt in Heilbronn mit ihren Schulklassen zu besuchen.

Preisverleihung mit Staatssekretär Volker Schebesta MdL

Auf der Preisverleihung lobte Volker Schebesta MdL, Staatssekretär im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, den besonderen Einsatz der Lehrkräfte:

„Durch den Lehrerpreis wird das BNE-Engagement der Lehrerinnen und Lehrer gewürdigt. Gesellschaftliche Herausforderungen wie der Klimaschutz machen deutlich, wie wichtig die Auseinandersetzung mit Fragestellungen von nachhaltiger Entwicklung ist. Es geht letztlich um die Frage, wie ich leben möchte. Dazu brauchen Schülerinnen und Schüler das notwendige Wissen sowie Zukunfts- und Nachhaltigkeitskompetenzen, um sich für eine nachhaltige Zukunft in unserer Gesellschaft aktiv einbringen zu können. Es geht dabei um aktive Beteiligung, Engagement und Verantwortungsübernahme.“ Der Staatssekretär betonte: „Es ist wichtig, dass wir unsere Kinder und Jugendliche von klein auf befähigen, Verantwortung zu übernehmen. Die Übernahme fängt im Kleinen bei uns selbst an, nimmt aber das Große und Ganze in den Blick. Ich bin dankbar, dass sich so viele Lehrerinnen und Lehrer diesem Thema annehmen und unsere Kinder auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereiten.“

Gemeinsam für eine gerechte und lebenswerte Zukunft

„Ein maß- und rücksichtsvoller Umgang mit unseren Mitmenschen und der Welt, in der wir leben, war nie so wichtig wie heute. Nur gemeinsam können wir die Weichen in Richtung einer lebenswerten und gerechten Zukunft stellen – dabei ist jede und jeder Einzelne gefragt“, sagte Christoph Dahl, Geschäftsführer der Baden-Württemberg Stiftung. „Deshalb müssen wir schon bei den Kleinsten beginnen, sie für nachhaltiges Denken und Handeln zu begeistern. Den Lehrerinnen und Lehrern, die wir heute mit dem Lehrerpreis auszeichnen, ist das auf beeindruckende Weise gelungen.“ Anerkennung für die Energie und Leidenschaft der Lehrkräfte gab es auch von Silke Lohmiller, der Geschäftsführerin der Dieter Schwarz Stiftung: „Mit dem Lehrerpreis honorieren wir das Engagement der Lehrerinnen und Lehrer, die ihren Schülerinnen und Schülern die Bedeutung von Nachhaltigkeit in ihren unterschiedlichsten Ausprägungen vermitteln – und damit verbunden Werte wie Weltoffenheit, Solidarität und Verantwortung.“

Unterricht in der Natur

Elisabeth Schies ist Gründungsmitglied des Lernateliers – Freie Grundschule Kraichtal, das 2021 den Schulbetrieb aufgenommen hat. Ökologische, ökonomische und soziale Aspekte der Nachhaltigkeit durchziehen den Alltag aller Schülerinnen und Schüler. Beispielsweise im  sogenannten Wald- oder Naturtag: Einmal pro Woche gehen Elisabeth Schies und ihr Kollegium mit der ganzen Schule raus in die Natur, um dort den Schultag zu verbringen. Als Unterrichtsmaterial dienen dabei überwiegend Objekte und Lebewesen, die die Schülerinnen und Schüler vor Ort finden. Waldpädagogische Angebote sowie Themen aus dem MINTBereich sind ebenfalls wichtige Bestandteile des Naturtags. So lernen die Kinder nicht nur über Themen wie „Boden“, „Waldtiere“ und „Klima“, sondern experimentieren auch häufig mit den natürlichen Gegenständen im Wald, am See oder auf der Wiese. Das Lernatelier möchte bei den Kindern Interesse und Freude an der Natur wecken. Statt zu belehren, werden die Schülerinnen und Schüler zum Nachdenken und Weiterforschen angeregt. Die Jury zeichnet das gesamte Schulteam des Lernateliers mit dem Lehrerpreis der Stiftung Kinderland aus.

Schulgarten mit Schafen

Unterrichtsinhalte, die Nachhaltigkeit thematisieren, sind im Lehrplan des heilpädagogischen Erziehungsinstituts Eckwälden fest verankert. Vor diesem Hintergrund betreut Lukas Loch gemeinsam mit seinen Schülerinnen und Schülern das ganze Jahr über eine kleine Schafherde als Teil der Schulgärtnerei. Die Versorgung und Pflege der Tiere sind Anlass und Ziel vieler Aktivitäten in und außerhalb des Unterrichts. So werden die Schafe etwa von den Kindern geschoren und die Wolle wird im Unterricht weiterverarbeitet. Die Schülerinnen und Schüler besuchen mit den Schafen regelmäßig auch andere Schulen und berichten als Fachleute von ihren Erfahrungen und Kenntnissen. Im Umgang mit den Tieren lernen die Kinder einen sorgsamen Umgang mit der Natur und erfahren Selbstbestätigung. Außer der Arbeit mit der Schafherde lernen die Schülerinnen und Schüler im Schulgarten verschiedene Aspekte des Obst- und Gemüseanbaus kennen, verarbeiten die geernteten Früchte und backen Brot. Eine kurze filmische Vorstellung des Projekts gibt es hier.

Weitreichendes ökologisches Engagement

Als Tandem treiben Lisa Heinkele und Melanie Higel den Ausbau des BNE-Profils des Pestalozzi-Gymnasiums in Biberach voran. Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern der Wildlings-AG renaturieren sie Teile des Schulgeländes, pflanzen Bäume und arbeiten mit  vielen außerschulischen Partnern zusammen. Seit ihrer Gründung 2019 lädt die WildlingeAG beispielsweise zur Teilnahme an der Aktion „Einheitsbuddeln“ ein – jedes Jahr zum Tag der Deutschen Einheit rufen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der AG die Schülerschaft zu Baumpflanzaktionen auf. Das Schulgelände des Pestalozzi-Gymnasiums ist auf großen Flächen bebaut und versiegelt. Mit Spenden und der Hilfe ortsansässiger Gartenbauer und Schreinereien konnte die Wildlings-AG viele Quadratmeter des Geländes wieder bepflanzbar machen. Außerdem hat die Wildings-AG auf politischer Ebene erreicht, dass der Gemeinderat der Stadt Biberach bei den Plänen für die Schulsanierung den Bau eines großen Gründachs bewilligte. Besonders beeindruckt hat die Jury, wie die beiden Lehrerinnen mit ihren Schülerinnen und Schülern auch in die Kommune hineinwirken. Eine kurze filmische Vorstellung des Projekts gibt es hier.

Aktuelle Fotos von den Preisträgerinnen und Preisträgern stehen kurz nach Ende der Veranstaltung unter folgendem Link zum Download bereit: Lehrerpreis2023

Alle Fotos dürfen zur Berichterstattung über den Lehrerpreis unter Nennung des Fotocredits "BW Stiftung/Weindel" honorarfrei verwendet werden.

Über den Lehrerpreis der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg

Die Auszeichnung richtet sich an Lehrerinnen und Lehrer der Klassenstufen 3 bis 6 in BadenWürttemberg, die sich in besonderem Maße im Bereich BNE engagieren, also ihren Schülerinnen und Schülern durch aktivierende Bildungsangebote den Stellenwert von sozialer, ökologischer und ökonomischer Nachhaltigkeit vermitteln. Dies kann beispielsweise durch die inhaltliche und didaktische Gestaltung des Unterrichts geschehen, aber auch durch die Gestaltung der Lernumgebung oder durch außerschulische Aktivitäten in Projekten. Der Lehrerpreis ist mit insgesamt 75.000 Euro Preisgeld dotiert. www.lehrerpreis-bw.de.

Über die Baden-Württemberg Stiftung

Die Baden-Württemberg Stiftung wurde im Jahr 2000 gegründet und ist eine der großen operativen Stiftungen in Deutschland. Als unabhängige und überparteiliche Stiftung des Landes ist sie in besonderem Maße den Menschen in Baden-Württemberg verpflichtet. Mit einem klaren Auftrag und mit einer klaren Haltung gestaltet sie den Wandel – in Gesellschaft und Kultur, in der Bildung sowie in der Spitzenforschung. Für eine gemeinsame Zukunft, die nicht auf das Ich, sondern auf das Wir baut. Die Baden-Württemberg Stiftung engagiert sich für eine lebendige Bürgergesellschaft und fördert soziale und kulturelle Teilhabe. Mit Ideen und mit Investitionen in Bildung, Wissenschaft und Kultur setzt sie sich für ein nachhaltig lebenswertes Baden-Württemberg ein. Ihr Motto: Wir stiften Zukunft. www.bwstiftung.de

Über die Stiftung Kinderland

Die Stiftung Kinderland, eine Unterstiftung der Baden-Württemberg Stiftung, ist dort aktiv, wo Kinder und Familien Hilfe und Unterstützung benötigen. Sie setzt sich für die Stärkung von Familien und die Schaffung familienfreundlicher Strukturen ein. Kinder sollen optimale Entwicklungschancen erhalten. Denn wer in Kinder investiert, investiert in die Zukunft unseres Landes. www.stiftung-kinderland.de

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Silke Lohmiller, Geschäftsführerin Dieter Schwarz Stiftung; Prof. Dr. Andreas Gundelwein, Prof. Dr. Bärbel Renner, Geschäftsführerin experimenta; Prof. Reinhold R. Geilsdörfer, Geschäftsführer Dieter Schwarz Stiftung.

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