Oberbürgermeister Harry Mergel und Silke Lohmiller, Geschäftsführerin der Dieter Schwarz Stiftung, unterschreiben die Fördervereinbarung bei der Auftaktveranstaltung zum Projekt „Digitale Bildungsoffensive Heilbronn“ auf dem Bildungscampus Heilbronn. Foto: Stadt Heilbronn/Jürgen Häffner

Tablets für mehr Chancengerechtigkeit an Heilbronner Schulen

Digitale Bildungsoffensive Heilbronn startet

Jedes Kind, jeder Jugendliche sowie jede Lehrkraft einer Heilbronner Schule soll zukünftig im Rahmen eines pädagogischen Konzepts kostenfrei ein Tablet oder ein anderes mobiles Endgerät bekommen. Damit startet die Stadt Heilbronn das Projekt „Digitale Bildungsoffensive Heilbronn“. Bereits seit einigen Jahren baut die Stadt die digitale Infrastruktur ihrer Schulen als Teil ihrer Digitalisierungsstrategie systematisch weiter aus und macht sie damit zukunftsfähig. „Mit der ‚Digitalen Bildungsoffensive Heilbronn‘ gehen wir nun konsequent den nächsten Schritt: die Versorgung unserer rund 20.000 Schülerinnen und Schülern mit Endgeräten, ohne dass das Elternhaus dafür aufkommen muss“, wie Oberbürgermeister Harry Mergel betont. „Das ist deutschlandweit für eine Großstadt nach unserer Kenntnis in dieser Dimension bisher einmalig.“

Chancengerechtigkeit ist bis heute eines der Leitziele der Heilbronner Bildungspolitik. Dabei zeigen wissenschaftliche Studien immer wieder, wie sehr die soziale Herkunft mit der digitalen Teilhabe verbunden ist. Das soll sich in Heilbronn ändern: „Die ‚Digitale Bildungsoffensive Heilbronn‘ ist ein riesiger Schritt in Richtung Bildungsgerechtigkeit“, ist Mergel überzeugt.

Die Stadt arbeitet dabei mit Bund, Land sowie der Dieter Schwarz Stiftung zusammen. „Wir unterstützen die Stadt Heilbronn gerne bei der Digitalisierung der Schulen“, erläutert Silke Lohmiller, Geschäftsführerin der Dieter Schwarz Stiftung. „Grundvoraussetzung ist aus unserer Sicht ein durchdachtes Konzept, wie die mobilen Endgeräte sinnvoll im Unterricht eingesetzt werden können. Hier unterstützt die aim bei der Qualifizierung der Lehrkräfte.“

Umfassende digitale Ausstattung aller Heilbronner Schulen

Das Projekt „Digitale Bildungsoffensive Heilbronn“ läuft bis 2030. Bis dahin sollen die Tablet-PCs sowie Laptops allen Schulen in der Trägerschaft der Stadt Heilbronn zur Verfügung stehen – von der Grund- bis zur beruflichen Schule. Internetanschlüsse und flächendeckendes WLAN sowie digital ausgestattete Klassenräume hat die Stadt bereits größtenteils in den Schulen bereitgestellt sowie Klassenräume digital ausgestattet, beispielsweise für Präsentationstechnik. Die Stadt übernimmt auch zunehmend den IT-Support, der bisher von Lehrkräften geleistet wird. Sie sollen sich künftig ganz dem Unterricht widmen können.

Über den Einsatz von digitalen Endgeräten entscheidet jeweils die Schulleitung. Voraussetzung ist die Zustimmung der Mehrheit der Lehrkräfte. Von großer Bedeutung ist dabei das pädagogische Konzept einer Schule. Die Schule kann sich mit einem maximal zweiseitigen Nutzungskonzept formlos per E-Mail beim Schul-, Kultur- und Sportamt für eine Teilnahme bewerben.

Daher gehört zur „Digitalen Bildungsoffensive Heilbronn“ auch die Qualifizierung der Lehrenden, um technisch-pädagogische Einsatzkonzepte effektiv umsetzen zu können. „Investitionen in digitale Bildungsinfrastrukturen, pädagogische Konzepte sowie die gezielte Qualifizierung von Lehrkräften gehen Hand in Hand“, sagt Sozialbürgermeisterin Agnes Christner.

Die Akademie für Innovative Bildung und Management Heilbronn-Franken (aim) bietet den Schulleitungen und Lehrkräften unterstützende Begleitung. Thematische Fortbildungen, individuelle Beratung bei konzeptionellen Fragestellungen sowie Qualifizierungen der Kollegien und Teams an den Schulen bilden dabei die Schwerpunkte

Personalisierte Geräte bleiben im Eigentum der Stadt

„Die Digitalisierung prägt unsere Lebenswelt“, ist Agnes Christner überzeugt. „Wo, wenn nicht an unseren Schulen, sollte die nötige digitale Kompetenz vermittelt und erlernt werden?“ Deshalb arbeiten bereits heute Heilbronner Schulen mit Tablets, beispielsweise iPads im Unterricht, die dann in den Klassenzimmern zur Verfügung stehen und nach Bedarf aus einem Ladekoffer herausgenommen werden.

Neu beim Projekt „Digitale Bildungsoffensive Heilbronn“ ist das sogenannte 1:1-Szenario, das heißt jedes Kind bekommt ein personalisiertes Gerät gestellt. Rechtlich gesehen bleiben die Geräte im Eigentum der Stadt Heilbronn. Die Schülerinnen und Schüler dürfen die Geräte aber für schulische Zwecke, wie zum Beispiel Hausaufgaben, mit nach Hause nehmen.

Die Geräte werden mit einem Mobile Device Management (MDM) ausgestattet, so dass die Tablets ausschließlich für schulische Zwecke genutzt werden können. Auch der Weiterverkauf ist damit ausgeschlossen. Die Erfahrung der Heilbronner Schulbehörde zeigt, dass die Schülerinnen und Schüler in der Vergangenheit mit den ihnen zur Verfügung gestellten Geräten sehr verantwortungsvoll umgangen sind.

Vorgestellt wurde die „Digitale Bildungsoffensive Heilbronn“ den Schulleitungen, Elternvertretungen und Schülersprechern der Heilbronner Schulen am Dienstag, 24. Oktober, im Forum auf dem Bildungscampus.

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Silke Lohmiller, Geschäftsführerin Dieter Schwarz Stiftung; Prof. Dr. Andreas Gundelwein, Prof. Dr. Bärbel Renner, Geschäftsführerin experimenta; Prof. Reinhold R. Geilsdörfer, Geschäftsführer Dieter Schwarz Stiftung.

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